Es ist, was es ist

Filmrezension von „Es ist, was es ist“
Am 20. Juni 2013 feierte der Dokumentarfilm „Es ist was es ist“ im Metropol-Kino in Innsbruck seine Premiere. Regisseur und Drehbuchautor ist Kibidoué Eric Bayala.
Das Kino war sehr gut gefüllt, was für einen Donnerstagabend mit traumhaftem Sommerwetter überraschend sein mag. Es war das Thema des Films, das beim Publikum so großes Interesse weckte: binationale Paare und Partnerschaften. Der Film zeigt die Realität einer kulturellen Vielfalt in Tirol, die eine kosmopolitische Denkweise schafft. Binationale und bikulturelle Paare erzählen von ihrem Alltag, ihrem ersten Treffen, ihrer Liebe, ihrer Beziehung und sprechen über das Heimweh.

Gleich von Beginn an erlaubt es der Film den ZuseherInnen, in eine bunte und neue Welt einzutauchen, die durch die Darstellung des alltäglichen Lebens mit Stereotypen bricht und eine ganz neue Facette von Tirol zeigt. Es werden fünf Paare aus Nord- und Südtirol mit unterschiedlichen Nationalitäten bzw. Migrationshintergründen vorgestellt, u.a. eine junge Österreicherin mit türkischem Migrationshintergrund, die mit einem Mann aus Ghana verheiratet ist. Dieses Paar spricht darüber, welche Stereotype die Eltern der Frau dem Mann aus Afrika gegenüber hatten und welche Ängste vor der türkischen Familie diese Vorurteile wiederum beim Mann auslösten. Ein gemischtes Pärchen aus Deutschland und Japan, das in Tirol ansässig ist, nimmt die KinobesucherInnen mit zu sich nach Hause, zum Essen mit Freunden und zu einem ihrer Lieblingsplätze beim Höttinger Schießstand.
Der Film erzählt abwechslungsreiche Geschichten voller Lebensfreude. Nur selten ist ein Dokumentarfilm tiefgründig, mitreißend und witzig zugleich – „Es ist was es ist“ hat diesen Spagat jedoch geschafft. Der Film geht sensibel mit seinen Protagonisten um und trägt nur so viel von ihrer Lebenswelt nach außen, wie sie es wünschen. Durch die Behutsamkeit des Regisseurs wird der Film nicht zur Komödie, sondern zeigt vielmehr die Realität der porträtierten Menschen. Außerdem bietet er einen neuartigen, menschlichen und lebensfrohen Zugang zu den immer wieder hitzig diskutierten Themen Migration und Integration.